Endlich ist es so weit – die Gartensaison hat begonnen und das Leben findet wieder draußen statt! Und was gibt es Schöneres, als den Tag mit einem Kaffee auf Terrasse oder Balkon zu starten, umgeben von grünem Rasen, blühenden Bäumen und Vogelgezwitscher? Aber Halt: Sind das etwa Schnecken auf dem Salat? Und wieso sehen die Hortensien so mickrig aus? Und Nachbars Katze streunt hier auch schon wieder herum und verwüstet die Beete. Da muss es doch ein Mittel dagegen geben?
Du wirst es nicht glauben: Aber das Mittel befindet sich in deiner Kaffeetasse! Oder auch als Kaffeesatz in deiner Kaffeemaschine. Denn Kaffee ist im Garten vielfältig einsetzbar. Wir zeigen dir, wie du Kaffee im Garten nutzen kannst – und warum du deinen Kaffeesatz nicht wegwerfen, sondern lieber sammeln und trocknen solltest.
1. Kaffee zur Bekämpfung von Schädlingen

Blattläuse, die an den Blumen saugen. Ameisen, die sich durch den Boden wühlen. Und Schnecken, die Gemüse und Salat bis auf ein Gerippe herunternagen. Schädlinge sind lästig und schwer von ihrem zerstörerischen Vorhaben abzuhalten. Viele Gärtner:innen greifen darum zur Chemiekeule, um ihre Pflanzen zu schützen. Doch das muss nicht sein! Kaffee gegen Schädlinge ist sehr effektiv, wenn man ihn richtig anwendet.
Kaffee gegen Blattläuse kannst du auf zwei Arten verwenden: vorbeugend oder zur aktiven Bekämpfung. Zur Vorbeugung mulchst du den Wurzelbereich deiner Pflanzen gleich zu Beginn der Saison mit frischem, trockenem Kaffeesatz. Bei einem akuten Befall mit Blattläusen kannst du ebenfalls getrockneten Kaffeesatz nutzen: Übergieße ihn mit heißem Wasser und lass ihn eine Weile ziehen. Anschließend siebst du den Kaffee ab und besprühst deine Pflanzen mit der entstandenen Brühe. Alternativ kannst du auch einen frischen, starken Kaffee nehmen. Wichtig ist: Besprühe deine Pflanzen nicht bei direktem Sonnenschein, da es zu Sonnenbrand an den Blättern kommen kann. Und nimm unbedingt koffeinhaltigen Kaffee! Nach ein paar Anwendungen sollten alle Blattläuse verschwunden sein.
Schnecken und Ameisen kannst du ebenfalls mit Kaffeesatz von deinen Pflanzen fernhalten. Beide Tiere sind nämlich sehr geruchsempfindlich. Streust du Kaffee auf eine Ameisenstraße, „verlieren“ die Ameisen die Spur und finden nicht mehr zu ihrem Ziel (zum Beispiel deine Beete). Rund um deine Pflanzen aufgebracht schützt sie der Geruch auch vor Schneckenbefall.
Übrigens kannst du Kaffee auch zur Abwehr von Wespen einsetzen. Wie das funktioniert, erfährst du hier.
2. Kaffee gegen Katzen

Katzen mögen ja ganz süß sein, aber fremde Katzen möchte man nicht unbedingt auf seinem Grundstück haben. Vor allem dann nicht, wenn sie die Beete umgraben oder etwa Jagd auf Vögel machen. Manche Gartenbesitzer:innen nehmen Wasser zur Abwehr, doch Katzen sind ziemlich schlau und vor allem schnell. Darum ist Kaffee gegen Katzen ebenfalls eine gute, günstige und effektive Möglichkeit, um sie von deinem Garten fernzuhalten. Bringe den trockenen Kaffeesatz direkt am Zaun oder rund um deine Beete aus. Den Kaffeegeruch können Katzen gar nicht leiden und meiden deinen Garten von da an.
3. Kaffee zum Düngen von Pflanzen

Kaffee ist auch ein idealer Dünger für deine Pflanzen. Allerdings nicht für alle Pflanzen, denn Kaffee hat zwei besondere Eigenschaften: Er liefert sehr viele Nährstoffe und Stickstoff, die vor allem stark zehrende Pflanzen brauchen. Für Pflanzen, die es eher mager mögen, kann das zu viel sein. Außerdem verschiebt Kaffee den pH-Wert des Bodens in den sauren Bereich, was nur bestimmten Pflanzen gefällt. Pflanzen, die vom Düngen mit Kaffee profitieren, sind Tomaten, Kürbisgewächse, Beerensträucher (z.B. Himbeeren oder Heidelbeeren), Rosen, Hortensien und Rhododendron.
Du kannst entweder ein oder zwei Teelöffel Kaffeesatz zum Gießwasser dazugeben oder ihn unter die Blumenerde geben und einarbeiten. Letzteres hat übrigens noch einen netten Nebeneffekt. Kaffeegeruch lockt nämlich Regenwürmer an, die den Boden auflockern und verbessern.
4. Kaffee als Grillrostreiniger

Das Grillen gehört zum Sommer einfach dazu. Wenn da nur nicht das Grillrost putzen nach der Schlemmerei wäre! Eingetrocknete Reste auf dem Rost können ganz schön hartnäckig sein. Aber auch hier wirkt kalter Kaffeesatz wahre Wunder. Zuerst befeuchtest du den Grillrost mit Wasser. Streue dann großzügig Kaffeesatz auf einen feuchten Schwamm und reibe damit über den Rost. Eingebranntes und Verkrustungen werden dank der Reibewirkung gelöst und können dann leicht abgespült werden. Ein umweltfreundliches Reinigungsmittel, das deinen Grillrost für die nächste Party rettet.
5. Kaffee für die Gartenmöbel

Dunkle Gartenmöbel aus Echtholz sehen edel aus. Aber eine Macke im Holz kann das Bild schnell trüben. Auch hier kannst du mit Kaffee Abhilfe schaffen. Kleine Kratzer im Holz lassen sich mit etwas Kaffeesatz einfach verdecken. Arbeite ihn dazu mit einem feuchten Wattebauch ins Holz ein. Und ganz generell kannst du deinen dunklen Holzmöbeln mit starkem, schwarzem Kaffee einen neuen Anstrich verleihen – benutze ihn einfach wie Holzöl und deine Möbel sehen wieder frisch und schön aus.
Unsere liebste Anwendungsweise für Kaffee ist aber natürlich immer noch, ihn zu trinken! Denn Kaffee ist im Sommer immer eine gute Idee. Und wenn der Kaffeesatz auch noch seinen Zweck erfüllt, dann umso besser.