Wenn es um die Zubereitung von richtig gutem Kaffee geht, spielt die Mühle oft eine untergeordnete Rolle. Zu Unrecht! Für viele Experten ist sie sogar das wichtigste Werkzeug, um das Beste aus den Bohnen herauszuholen. Tatsächlich kannst du den Geschmack deines Kaffees mit der richtigen Mühle deutlich verbessern.
Kaffee frisch mahlen
Der erste „Trick“ ist ganz simpel: Du solltest deine Bohnen erst kurz vor der Zubereitung mahlen. Je frischer das Kaffeemehl, desto besser – das gilt für jede Brühmethode. Gerade erst gemahlener Kaffee schmeckt nach der Zubereitung anders als vorgemahlener Kaffee oder Bohnen, die du am Vortag durch die Mühle geschickt hast. Überzeuge dich am besten selbst, man merkt den Unterschied in der Tasse ganz deutlich.
Die richtige Mühle verwenden
Der Zeitpunkt der Mahlung ist eine Sache, die Art der Mühle eine ganz andere. Erst mit dem richtigen Gerät erreichst du wirklich herausragende Ergebnisse. Viele Menschen greifen aus Kostengründen oft zu sogenannten „Schlagmühlen“, die Kaffeebohnen durch ein rotierendes Messer zerkleinern. Diese Geräte sind elektrisch und mahlen deswegen besonders schnell. Sie haben aber einen großen Nachteil: Der Mahlgrad lässt sich nicht regulieren, deswegen setzt sich das Kaffeemehl aus groben und ganz feinen Teilchen zusammen.
Die kleinen Partikeln extrahieren sehr schnell, das heißt, die Geschmacksstoffe, das Koffein, etc. lösen sich innerhalb weniger Augenblicke im heißen Wasser. Ist die Kontaktzeit zu lang, wird der Kaffee bitter. Das nennt man dann Überextraktion.
Die groben Teilchen wiederum extrahieren um einiges langsamer; es braucht also mehr Zeit, bis alle Geschmacksstoffe gelöst sind. Ist die Kontaktzeit mit dem Wasser zu kurz, kommt es zu einer sogenannten Unterextraktion – und der Kaffee wird säuerlich. In Kombination mit dem bitteren Geschmack der kleinen Partikel ist das Ergebnis in der Tasse dann….ähem, zumindest ausbaufähig.
Handmühlen mit Kegelmahlwerk
Bei Handmühlen mit Kegelmahlwerk besteht dieses Problem nicht. Bei diesen Mühlenarten lässt sich der Mahlgrad meistens stufenlos verstellen – wie zum Beispiel bei den Modellen von Hario. Dadurch sind die Teilchen im Kaffeemehl einheitlich groß und die Extraktionszeit lässt sich perfekt auf sie abstimmen.
Der Nachteil: Es dauert eine Weile, bis die Bohnen gemahlen sind. Aber so ein kleines Workout am frühen Morgen vertreibt die Müdigkeit und bringt euch eine Tasse wirklich guten Kaffees. Es zahlt sich also definitiv aus!
Also dann: Möge euer Kaffeemehl frisch und euer Mahlwerk kegelförmig sein! 😉
Alles Liebe,
Barbie