Kaffee – oder Coffea, wie er auf Latein heißt –, ist in unseren Breitengraden nicht in freier Natur anzutreffen; dazu ist es in Mitteleuropa zu kalt. Wenn überhaupt, dann steht er als Zierpflanze in Nachbars Wohnzimmer.

Die Exemplare auf den Farmen sind natürlich weitaus größer: Sie können eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen, werden aber regelmäßig zurückgeschnitten. Das hat mehrere Gründe: Die auf ca. drei bis fünf Meter gestutzten Sträucher erleichtern einerseits die Ernte der Früchte, andererseits lässt sich dadurch der Ertrag der Kaffeepflanze steigern. Pro Jahr wirft ein Baum dann rund 0,5 bis 0,8 Kilogramm Rohkaffee ab.

GEDULD, GEDULD

Die grünen Kaffeebohnen sind eigentlich die Samen der Pflanze und entwickeln sich paarweise in der Kaffeefrucht, auch Kirsche genannt. Die braucht bis zu zehn Monate, um reif zu werden und strahlt dann je nach Varietät feuerrot oder gelb. Allerdings ist Geduld gefragt: Bis die Pflanze zum ersten Mal trägt, dauert es drei bis fünf Jahre.

Die Blüte entschädigt jedoch für die lange Wartezeit, ganze Landstriche sind während dieser drei bis vier Tage in reinstes Weiß getaucht. Ein einziger, erwachsener Baum ist mit bis zu 40.000 Blüten übersät, die sich unmittelbar nach der Trockenperiode entwickeln. Einen wunderschönen Kontrast zu ihrer weißen Farbe bilden die grün glänzenden, etwa 15 bis 20 Zentimeter langen Blätter der Kaffeepflanze, die zur Gattung der Rubiaceen gehört.

DER KAFFEEGÜRTEL

Insgesamt unterscheiden wir 124 bekannte Arten von Coffea, die bekanntesten und bedeutendsten sind Coffea Arabica und Coffea Robusta. Allen Arten gemeinsam ist, dass sie im „Coffee Belt“ („Kaffeegürtel“) wachsen. Dieser Streifen Land erstreckt sich zwischen 23 Grad nördlicher und 25 Grad südlicher Breite und umfasst alle wichtigen Kaffee-Anbaugebiete der Welt.

Der Kaffeegürtel | The Coffee Belt

Die Pflanzen auf den Plantagen werden rund 40 Jahre lang wirtschaftlich genutzt, danach müssen sie jüngeren Sträuchern Platz machen. Das ist eine Heidenarbeit, denn Kaffee ist sehr standhaft. Seine Wurzeln reichen bis zu 2,5 Meter tief in den Boden.

Um eine hervorragende Qualität und hohen Ertrag zu garantieren, muss man bei der Kaffeepflanze also nicht nur auf ausreichend Niederschlag und die richtige Temperatur achten. Die Kaffeepflanze stellt darüber hinaus hohe Ansprüche an ihre Umgebung, geografische Gegebenheiten, Sonnenschein, Wind und die Bodenzusammensetzung.