Viele Leute trinken nach dem Aufstehen einen Espresso, um in die Gänge zu kommen. Andere zelebrieren jeden Morgen mit einer Tasse Filterkaffee. Wo der Unterschied zwischen diesen zwei Kaffeespezialitäten liegt, verraten wir dir jetzt.
Das Röstprofil
Der Unterschied fängt schon meist bei der Bohne an. Espressoröstungen sind üblicherweise dunkler geröstet als Filterröstungen. Das liegt daran, dass die Brühdauer sehr unterschiedlich ist. Die Filterkaffee-Zubereitung dauert oft einige Minuten, während der Espresso nach ca. 30 Sekunden fertig ist.
Mit der Third-Wave-Bewegung hat sich aber in den letzten Jahren der Trend etabliert, Bohnen für einen Espresso nicht mehr so stark zu rösten. Durch die hellere Röstung ist es möglich, andere Nuancen des Kaffee zu schmecken. Ein Beispiel dafür ist unser J. Hornig Nuevo Oriente. Den gibt es in unserem Onlineshop als Filter- und als Espressoröstung. Wenn man die beiden Packungen öffnet, sieht man hier den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen den Bohnen. Auch gibt es einige Röster, die der Meinung sind, dass eine Röstung für beide Methoden möglich ist.
Welche Bohnen man aber für die eigene Zubereitungsmethode wählt, ist jedem selbst überlassen. Schließlich muss der Kaffee ja dir schmecken.
Der Mahlgrad
Wie oben erwähnt, unterscheiden sich die zwei Kaffeezubereitungsmethoden vor allem in der Komponente Zeit. Die Zubereitung des Filterkaffees kann schon einige Minuten dauern, während der Espresso in nur wenigen Sekunden fertig gebrüht ist. Aufgrund dieser kurzen Zeit wird der Espresso sehr fein gemahlen.
Im Bild sind drei verschiedene Mahlgrade zu sehen: Links im Bild ist der Mahlgrad feiner und damit perfekt für einen Espresso. In der Mitte findest du einen gröberen Mahlgrad für die Filterkaffee-Zubereitung. Rechts siehst du einen sehr groben Mahlgrad, der für die Frenchpress-Zubereitung empfohlen wird. Warum dieser so grob sein muss, erfährst du in diesem Beitrag.
Die Darstellungen im Bild dienen nur der Orientierung. Auch beim Mahlgrad gilt: Probieren geht über Studieren. Mehr zum Thema Kaffee mahlen findest du übrigens hier.
Der Brühvorgang
Beim Espresso wird die Bohne gemahlen, getampt, in den Siebträger eingespannt und mit Druck (ca. 9 bar) gebrüht. Dabei sollte die Kontaktzeit von Wasser und Kaffee nicht viel länger als 25 Sekunden betragen. Durch den hohen Druck werden sehr viele Aromastoffe aus dem Kaffee herausgelöst, weshalb ein Espresso besonders intensiv schmeckt. Die empfohlene Wassertemperatur liegt dabei bei ca. 92 Grad. Beim Brühvorgang tropft der Kaffee zunächst dunkel aus dem Siebträger, wird aber gleich zu einem Strahl und die Farbe verändert sich von dunkel zu hell. Am Ende hast du in deiner Tasse eine schöne und feste Crema.
Die Zubereitung des Filterkaffees hingegen dauert länger, weshalb auch der Mahlgrad gröber als bei einem Espresso sein sollte. Je nach Methode kann die Kontaktzeit von Wasser und Kaffee bis zu vier Minuten betragen. Für diverse Zubereitungsmethoden (wie z.B. Chemex, Frenchpress, Pourover oder Aeropress) haben wir Schritt-für-Schritt-Anleitungen verfasst.
Die empfohlene Wassertemperatur für Filterkaffee liegt – je nach Methode – zwischen 88 und 96 Grad.
Übrigens: Bei Filterkaffee kannst du beim Brühen sehen, ob der Mahlgrad zu fein, zu grob oder perfekt ist. Wir verwenden meistens die Hario Drip Scale, damit wir nicht nur die Wassermenge perfekt definieren können, sondern auch einen Timer haben, der uns anzeigt, wie lange der Brühvorgang dauert.
Und wo ist eigentlich mehr Koffein drin?
Viele schwören ja auf Espresso, weil sie meinen, dass darin mehr Koffein enthalten ist als in einer Tasse Filterkaffee. In eine Tasse Espresso kommen 25 Milliliter Kaffee. Die darin enthaltene Menge Koffein liegt bei 30 Milligramm. Das klingt nach verhältnismäßig viel. Doch ist das mehr, als bei Filterkaffee?
Der Koffeingehalt einer Tasse Filterkaffee hängt einerseits von der Zubereitung und andererseits von der Kaffeemenge in deiner Tasse ab. Generell geht man aber bei 100 Milliliter Filterkaffee von ca. 80 Milligramm Koffein aus. Auf den ersten Blick ist das zwar mehr, als bei einem Espresso. Wenn man aber die Menge hochrechnet, kommt man bei 100 Milliliter Espresso auf einen Koffeingehalt von 120 Milligramm – das sind 40 mehr als beim Filterkaffee.
Zum Vergleich: Red Bull hat auf 100 Milliliter einen Koffeingehalt von 32 Milligramm und Coca Cola nur 10 Milligramm. 😉
Alles Liebe,
Ana
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