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Halbtrocken und "bunt": Honey Processed Coffee

Nach der Kaffee-Ernte ist die Zeit für Farmer besonders stressig, denn jetzt müssen sie die gepflückten Kaffeekirschen so schnell wie möglich weiterverarbeiten bzw. aufbereiten. Ein Kaffeebauer kann seine Ernte auf drei Arten aufbereiten: trocken, nass, halbtrocken.

Egal, für welche sich ein Kaffeefarmer entscheidet: Sie alle wirken sich auf ihre eigene Art auf den Kaffeegeschmack aus. Die einzelnen Methoden zur Kaffee-Aufbereitung kannst du hier durchstöbern – auf dieser Seite beschäftigen wir uns nun mit dem "honey processed coffee".

Was ist Honey Processed Coffee?

"Honey processed coffee" ist eine Art der halbtrockenen Kaffee-Aufbereitung. Dabei wird die Kaffeekirsche zuerst in einen Schwemmkanal geschickt, um die reifen und unreifen Kirschen von den schwimmenden "Floaters" zu trennen. Danach kommen die Bohnen in einen Zylinder aus Metall, in dem das Fruchtfleisch durch Zentrifugalkraft von den weichen, reifen Kirschen gequetscht wird.

Nach diesem Vorgang bleiben nur mehr Bohnen mit Pergamenthaut und Mucilage (dünne Schicht des Fruchtschleims) übrig. Und so wird die Kaffeekirsche auch getrocknet.

Obwohl es die Bezeichnung "honey processed" vermuten lässt, verwendet man bei dieser Art der Aufbereitung keinen Honig. Der Name kommt vom weichen und klebrigen Fruchtfleisch, das nach dem Entpulpen – also nach dem Entfernen der Schale – an der Bohne hängen bleibt. Da die Konsistenz sehr an Honig erinnert, wird diese Art der Aufbereitung "honey processed" genannt.

Die Methode wurde im Jahr 2003 das erste Mal in Costa Rica nach der Idee eines japanischen Kaffeeimporteurs angewandt. Es ist deshalb ein recht modernes Verarbeitungsverfahren. Durch die Trocknung mit Fruchtfleisch und ohne Schale enthält der Kaffee mehr Körper und Geschmack mit einer wesentlich angenehmeren Säure – so wie unser Spezialitätenkaffee La Joya.

Welche Honey-Processed-Aufbereitungsarten gibt es?

Je nach Technik und Trocknungszeit unterscheidet man zwischen der normalen, weißen, gelben, goldenen, roten, schwarzen oder pinken "honey processed"-Aufbereitung.

  • Die normale Aufbereitung ist die schnellste Stufe. Dabei werden die Bohnen ungefähr acht Tage in der Sonne getrocknet und erreichen am Schluss eine gelbe Farbe.

  • Die rote "honey process"-Stufe dauert etwas länger, denn hier findet die Trocknung an wolkenreichen Tagen statt und dauert ungefähr zwölf Tage.

  • Beim "yellow honey" werden die Bohnen nach dem Pulpen gewaschen und danach in die Sonne zum Trocknen gelegt. Da bei dieser Aufbereitungsart nur noch 50% Mucilage an der Bohne vorhanden ist, nimmt diese beim Trocknen einen hellgelben Farbton an.

  • "Golden honey" bedeutet, dass in etwa 75 bis 80% der Mucilage entfernt und die Bohnen danach ohne Abdeckung getrocknet werden. Das Ergebnis ist ein säurebetonter Kaffee, oftmals mit Zitrusnoten.

  • Der "white honey processed coffee" wird genau wie bei der gelben Aufbereitung gepulpt und gewaschen, jedoch ist die Waschung intensiver. So verbleiben lediglich noch 10% oder gar keine Mucilage mehr auf den Bohnen, weshalb sie sich beim Trocknen fast gar nicht verfärben.

  • Bei der schwarzen "honey"-Aufbereitung kommt der Kaffee auf ein Gestell, das an traditionelle afrikanische Betten erinnert, und wird mit schwarzer Folie bedeckt. Diese Herstellungsweise ist sehr arbeits- und zeitintensiv, darum ist der schwarze "honey processed"-Kaffee auch der teuerste.

  • Bei der "pink honey"-Methode fermentieren die Kirschen zuerst in abgedichteten Wassertanks anaerob, also ohne Sauerstoff. Danach werden sie entpulpt und zum Trocken auf african beds (wie beim "black honey") ausgelegt. Die Kaffees bekommen dadurch intensive fruchtige und süße Charakterzüge.

Den Unterschied sieht man nicht nur am Rohkaffee, man schmeckt ihn auch. Je länger der Kaffee getrocknet wurde, desto reicher ist der Körper und desto würziger ist er im Geschmack. Überzeugen kannst du dich davon beim Kosten unseres La Joya Spezialitätenkaffees aus Costa Rica, der nach der "honey processed"-Methode aufbereitet wurde.